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Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und möglichst langfristig an das eigene Unternehmen zu binden, ist eine der Kernaufgaben des Personalmarketings. Da der War for Talents zunehmend im Internet entschieden wird, verlagern Unternehmen ihre Rekrutierungsaktivitäten immer mehr in den digitalen Raum. Ziel des digitalen Personalmanagements ist es, potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort anzusprechen, wo sie sich aufhalten. Social-Media-Kanäle spielen dabei eine besondere Rolle.
Digitales Personalmarketing in aller Kürze:
Digitales Personalmarketing umfasst alle Maßnahmen und Strategien, die Unternehmen nutzen, um Mitarbeiter über digitale Kanäle zu gewinnen und zu binden. Es ist eine moderne Weiterentwicklung des klassischen Personalmarketings, die sich die Möglichkeiten des Internets und der digitalen Medien zunutze macht.
Digitales Personalmarketing ist entscheidend, weil es Unternehmen ermöglicht, gezielt und effizient qualifizierte Kandidaten zu erreichen. In einer zunehmend digitalen Welt verbringen potenzielle Bewerber viel Zeit online, insbesondere auf sozialen Medien und Jobportalen. Durch digitales Personalmarketing können Unternehmen ihre Reichweite maximieren, ihre Arbeitgebermarke stärken und sich im Wettbewerb um die besten Talente behaupten. Zudem ermöglicht es personalisierte Ansprache und eine bessere Messbarkeit der Kampagnenerfolge, was die Effektivität der Rekrutierungsstrategien erhöht.
Mehr Informationen finden Sie im Beitrag: Was ist Personalmarketing? Strategien für die erfolgreiche Mitarbeitergewinnung
Social Media-Kanäle spielen für das Personalmarketing im digitalen Raum eine immer wichtigere Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Social Media Personalmarketing" von Prof. Dr. Thorsten Petry von der Hochschule RheinMain, die 2021/22 bereits zum sechsten Mal durchgeführt wurde. Allerdings haben sich die Präferenzen der Personaler und auch der Bewerber in den letzten Jahren verändert, insbesondere bei den bevorzugt genutzten Plattformen.
Fragen: „Welche Social Media-Kanäle nutzen Sie für Personalmarketing und Recruiting?“(n=348, Mehrfachnennungen möglich; abgebildet sind nur Antworten mit mind. 10%) „Auf welchen Social Media-Kanälen sind Sie aktiv?“ (n=690; Mehrfachnennung möglich)
Quelle: Social Media Personalmarketing Studie 2021/22 | Prof. Dr. Thorsten Petry, Lehrstuhl für Unternehmensführung im Studiengang Media Management | Hochschule RheinMain
Die Studie zeigt eine sinkende Akzeptanz des sogenannten Active Sourcings, insbesondere auf eher privat genutzten Kanälen wie Facebook oder Pinterest. Bei der Nutzung von Social Media als Informationsmedium bei der Jobsuche haben die meisten jüngeren Bewerber bestimmte Präferenzen. Während Führungskräfte eher auf textbasierte Posts reagieren, bevorzugen Studierende visuelle Inhalte.
Die Wahl der richtigen Social Media-Plattformen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg bei der Personalsuche. Jede Plattform hat ihre eigenen Nutzerstrukturen, Funktionen und kulturellen Eigenheiten, die berücksichtigt werde sollten, um die passenden Talente zu erreichen. Eine gezielte Auswahl der Plattformen ermöglicht es, die Rekrutierungsbemühungen zu optimieren und spezifische Zielgruppen effektiv anzusprechen.
LinkedIn ist das weltweit größte berufliche Netzwerk und die bevorzugte Plattform für das Recruiting von Fach- und Führungskräften sowie für Positionen im B2B-Bereich. Die Nutzer auf LinkedIn sind in der Regel gut ausgebildet und beruflich ambitioniert, was es zu einem idealen Ort für die Suche nach qualifizierten Talenten macht.
Gezielte Stellenanzeigen: LinkedIn ermöglicht es, Stellenanzeigen mit präzisen Targeting-Optionen zu schalten. Unternehmen können Ihre Anzeigen auf Nutzer zuschneiden, die bestimmte Fähigkeiten, Berufserfahrungen oder Bildungsabschlüsse haben, und so sicherstellen, dass ihre Anzeige die relevantesten Kandidaten erreicht.
Active Sourcing: LinkedIn bietet umfassende Such- und Filtermöglichkeiten, um potenzielle Kandidaten gezielt zu identifizieren und direkt anzusprechen. Mit LinkedIn Recruiter kann man Kandidatenprofile durchsuchen, spezifische Keywords eingeben und sogar nach demografischen Kriterien filtern.
Netzwerken und Gruppen: Neben der direkten Rekrutierung können Recruiter durch die Teilnahme an relevanten LinkedIn-Gruppen und Netzwerken potenzielle Kandidaten identifizieren. Diese Gruppen bieten die Möglichkeit, sich als Thought Leader in einer Branche zu positionieren und gleichzeitig Talente anzuziehen.
Xing ist vor allem im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) stark verbreitet und bietet ähnliche Funktionen wie LinkedIn, jedoch mit einem stärker regionalen Fokus. Für Unternehmen, die in diesen Märkten aktiv sind, ist Xing eine wertvolle Plattform für die Personalsuche.
Lokalisierungsvorteile: Xing-Nutzer stammen hauptsächlich aus dem DACH-Raum, was es zu einer idealen Plattform für Unternehmen macht, die in diesen Märkten rekrutieren. Sie können Ihre Stellenanzeigen gezielt auf eine regionale Zielgruppe ausrichten und so Kandidaten ansprechen, die in Ihrer Nähe leben und arbeiten möchten.
Branchen- und Fachgruppen: Wie LinkedIn bietet auch Xing die Möglichkeit, sich in Fachgruppen zu engagieren. Diese Gruppen sind ein hervorragender Ort, um potenzielle Kandidaten kennenzulernen und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.
Unternehmensprofile: Mit einem Unternehmensprofil auf Xing können sich Unternehmen professionell darstellen, Einblicke in Ihre Unternehmenskultur geben und aktuelle Stellenangebote präsentieren. Dies erhöht die Sichtbarkeit Ihres Unternehmens bei potenziellen Bewerbern.
Facebook bietet durch seine enorme Reichweite und vielfältigen Nutzergruppen eine gute Möglichkeit, eine breite Palette von Kandidaten zu erreichen. Es eignet sich besonders für die Ansprache von Kandidaten in Berufen, die keine hohe Spezialisierung erfordern, sowie für lokale Rekrutierungsmaßnahmen.
Targeting-Optionen: Facebooks Werbeplattform bietet detaillierte Targeting-Optionen, die es Recruitern ermöglichen, ihre Stellenanzeigen nach Alter, Geschlecht, Interessen, Bildungsgrad und sogar nach Arbeitgebern auszurichten. Dies macht es einfach, spezifische demografische Gruppen zu erreichen, die für offene Stellen relevant sind.
Facebook-Gruppen und Communities: Viele Nutzer sind in beruflichen oder regionalen Facebook-Gruppen aktiv, die Unternehmen nutzen können, um ihre Stellenanzeigen zu teilen und direkt mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten. Diese Gruppen bieten eine organische Möglichkeit, eine Arbeitgebermarke bekannt zu machen und qualifizierte Kandidaten zu finden.
Employer Branding durch Storytelling: Facebook ist ideal für visuelles Storytelling und die Darstellung der Unternehmenskultur. Durch die Veröffentlichung von Bildern und Videos, die den Arbeitsalltag im Unternehmen zeigen, können Personalverantwortliche eine emotionale Verbindung zu potenziellen Bewerbern aufbauen und ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren.
Instagram ist eine visuell geprägte Plattform, die sich hervorragend eignet, um jüngere Zielgruppen und Kandidaten in kreativen Berufen anzusprechen. Besonders für Unternehmen, die im Bereich Mode, Design, Marketing oder Technologie tätig sind, bietet Instagram eine hervorragende Möglichkeit, Talente zu gewinnen.
Visuelles Employer Branding: Instagram ermöglicht es Ihnen, Ihre Arbeitgebermarke visuell zu präsentieren. Sie können Bilder und Videos von Ihren Büros, Mitarbeiter-Events, Projekten und der Unternehmenskultur teilen, um einen authentischen Einblick in Ihr Unternehmen zu geben.
Influencer-Marketing: Durch Kooperationen mit Influencern oder Micro-Influencern, die in Ihrer Branche aktiv sind, können Sie Ihre Reichweite erheblich steigern und Ihr Unternehmen bei potenziellen Bewerbern bekannt machen. Influencer können Ihre Stellenangebote oder Ihre Unternehmenskultur in authentischen Beiträgen vorstellen.
Instagram Stories und Reels: Nutzen Sie Instagram Stories und Reels, um kurze, ansprechende Inhalte zu erstellen, die potenzielle Bewerber auf eine persönliche und unmittelbare Weise ansprechen. Diese Formate eignen sich besonders gut, um aktuelle Stellenangebote, Einblicke in den Arbeitsalltag oder Interviews mit Mitarbeitern zu präsentieren.
X (Twitter) ist bekannt für seine Echtzeitkommunikation und eignet sich besonders für Branchen, die auf Aktualität setzen, wie z.B. die Medien-, Technologie- oder Politikbranche. Es ist ein nützliches Werkzeug, um Stellenanzeigen schnell zu verbreiten und auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
Kurze, prägnante Nachrichten: X erlaubt es Ihnen, kurze und prägnante Stellenanzeigen zu veröffentlichen, die schnell von einer großen Anzahl von Menschen gesehen werden können. Durch den Einsatz von Hashtags können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Tweets weiter erhöhen.
Engagement mit der Community: X ermöglicht es Ihnen, direkt mit potenziellen Kandidaten zu interagieren, Fragen zu beantworten und Diskussionen zu führen. Dies schafft eine persönliche Verbindung und stärkt das Vertrauen in Ihr Unternehmen.
Branchen-Hashtags: Nutzen Sie branchenspezifische Hashtags, um Ihre Tweets gezielt an die richtigen Zielgruppen zu richten. Hashtags wie #JobOpening, #Hiring oder spezifische Begriffe aus der jeweiligen Branche können die Reichweite Ihrer Stellenanzeigen erheblich erhöhen.
Die Wahl der richtigen Social Media-Plattformen für die Personalsuche hängt stark von Ihrer Zielgruppe, Branche und den spezifischen Anforderungen der zu besetzenden Positionen ab. Indem Sie die Stärken und Besonderheiten jeder Plattform nutzen, können Sie gezielt Talente ansprechen und Ihre Rekrutierungsergebnisse verbessern. Eine gut durchdachte Plattformstrategie ist daher ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Social Media Recruiting-Konzepts.
Digitales Personalmarketing ist in der heutigen Zeit unerlässlich, um im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte zu bestehen. Es erfordert einen strategischen Ansatz, der die verschiedenen digitalen Kanäle und Instrumente effektiv kombiniert, um die Arbeitgebermarke zu stärken und die richtigen Talente anzuziehen.
Die Zukunft des digitalen Personalmarketings wird stark von neuen Technologien und Trends beeinflusst. Virtuelle Realität (VR) könnte beispielsweise im Bewerbungsprozess eingesetzt werden, um Kandidaten das Unternehmen virtuell erleben zu lassen. Auch Personalisierung wird weiter zunehmen, um maßgeschneiderte Inhalte und Angebote an die Bedürfnisse und Präferenzen der Bewerber anzupassen.
Employer Branding wird weiterhin ein zentrales Element sein, da Kandidaten zunehmend Wert auf die Unternehmenskultur und -werte legen. Unternehmen müssen authentisch und transparent kommunizieren, um Vertrauen aufzubauen und die besten Talente für sich zu gewinnen.
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Thomas Feldhaus
Chefredakteur
Wirtschaftsjournalist mit Faible für Unternehmensverantwortung und Leidenschaft für Radsport.
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