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Autor: Thomas Breithaupt · Zuletzt aktualisiert: 20.07.24
Börse/Aktien · 8 Min. Lesedauer
Die Industrie 4.0 ist ein Synonym für die zunehmende Digitalisierung und intelligente Systeme. Die digitale Transformation ermöglicht in allen Bereichen Entscheidungsfindung in Echtzeit, verbesserte Produktivität, Flexibilität und Agilität, um die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen ihre Produkte herstellen, verbessern und vertreiben. Ohne die Integration von Industrie 4.0, wird man nicht mehr wettbewerbsfähig sein, so die allgemeine Stimmung in der Industrie.
Das Wichtigste zu Industrie 4.0 Aktien & ETFs:
Der Deka-Industrie 4.0 CF ist eine erfolgreiche und beleibte Alternative zu Industrie 4.0 ETFs
Industrie 4.0 ist die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologie. Dadurch werden Produktionsprozesse effizienter und flexibler, da alle Komponenten in Echtzeit miteinander kommunizieren.
Die Industrie 4.0 ermöglicht Herstellern, neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Cloud-Computing und -Analytik sowie KI und maschinelles Lernen in ihre Produktionsanlagen und in ihren gesamten Betrieb zu integrieren. Intelligente Fabriken sind mit fortschrittlichen Sensoren, eingebetteter Software und Robotern ausgestattet, die Daten sammeln und analysieren und eine bessere Entscheidungsfindung ermöglichen. Von der Landwirtschaft bis zu individuellen Produkten bringt die Industrie 4.0 Vorteile und effizientere Prozesse.
Ein noch höherer Wert wird geschaffen, wenn Daten aus dem Produktionsbetrieb mit Betriebsdaten aus ERP-, Lieferketten-, Kundendienst- und anderen Unternehmenssystemen kombiniert werden, um ganz neue Ebenen der Transparenz und des Einblicks in zuvor isolierte Informationen zu schaffen. Es werden immer wieder Vergleiche mit der industriellen Revolution gezogen. Im historistischen Kontext wäre die Digitalisierung die vierte industrielle Revolution.
Es ist schwer, die aktuelle Größe der Industrie 4.0 abzuschätzen. Unterschiedliche Quellen ziehen unterschiedliche Bereiche mit ein. Markets and Markets schätzt die Größe der globalen Industrie 4.0 im Jahr 2023 auf 52,17 Mrd. USD. Grandviewresearch dagegen schätzt bereits im Jahr 2022 eine Marktgröße von 146,14 Mrd. USD. Bis zum Jahr 2030 soll die Industrie 4.0 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 19,9 % bis 28,4 % wachsen. Das jüngste Beispiel für das potenzielle Wachstum und die Bedeutung für Investoren ist die NVIDIA Aktie.
Die wichtigsten Unternehmen der Industrie 4.0 an den Börsen sind die großen Technologieunternehmen. Dazu kommen weitere Aktien von Unternehmen, die führend im Bereich KI, Robotik und Datenverarbeitung sind.
Amazon profitiert stark von Cloud Computing (AWS), automatisierter Logistik, und KI-Technologien, die entscheidend für die Industrie 4.0 sind.
Microsoft ist führend in Cloud Computing (Azure), industriellen IoT-Lösungen und fortschrittlicher Datenanalyse, wesentliche Komponenten der Industrie 4.0.
Alphabet setzt auf Cloud Computing (Google Cloud), Datenanalyse und KI, was für die digitale Transformation der Industrie entscheidend ist.
Apple integriert IoT (HomeKit), KI und AR/VR-Technologien, die für smarte Fabriken und vernetzte Systeme in der Industrie 4.0 relevant sind.
Meta investiert stark in VR/AR (Oculus), KI und Datenanalyse, was für digitale Zusammenarbeit und Industrie 4.0-Anwendungen entscheidend ist.
Nvidia bietet GPUs für KI und Machine Learning, Edge Computing und Hochleistungsrechnen an, die in der Industrie 4.0 unverzichtbar sind.
Neben den großen Technologiekonzernen sind die nachfolgenden Unternehmen auf die Industrie 4.0 spezialisiert und bieten dadurch großes Potenzial. Der Bereich Robotik, Sensoren und Industrial IoT (IIoT) werden hauptsächlich durch die Industrie entwickelt, könnten aber auch andere Anwendungen in der Zukunft finden. Datenübertragung und Cybersicherheit spielen dagegen in allen Bereichen eine Rolle.
| Industrie 4.0 Aktie | Marktkap. (Mrd. USD) | Kurs (USD) | Rendite 1 Jahr | ISIN | Relevante Technologie |
|---|---|---|---|---|---|
| Cisco Systems | 193,73 | 47,34 | -6,3 % | US17275R1023 | Netzwerklösungen, Cybersicherheit, IoT |
| Intuitive Surgical Inc. | 161,42 | 455,09 | +33,4 % | US46120E6023 | Fortschrittliche chirurgische Robotersysteme |
| Siemens | 145,46 | 192,93 | +15,4 % | DE0007236101 | Robotik, Automatisierung |
| Keyence | 109,82 | 457,44 | -4,5 % | JP3236200006 | Automatisierung, Sensoren |
| Palo Alto Networks Inc | 107,14 | 330,89 | +38,5 % | US6974351057 | Sicherung komplexer Netzwerke |
| ABB | 99,6 | 54,33 | +39,6 % | CH0012221716 | Industrielles IoT, Automatisierung |
| Rockwell Automation Corp. | 30,76 | 269,78 | -18,7 % | US7739031091 | Industrielle Automatisierung und digitale Transformation |
| Teradyne, Inc. | 22,86 | 146,42 | +32,9 % | US8807701029 | Test- und Automatisierungslösungen |
| PTC | 21,11 |
175,95 |
+22,8 % | US69370C1009 | Industrielles IoT |
| Skyworks Solutions | 18,85 | 114,27 | +2 % | US83088M1027 | Drahtlose Kommunikation |
| Zebra Technologies Corp. | 16,53 | 321,45 | +5,7 % | US9892071054 | Automatisierung der Logistik und Lieferkette |
| Cognex Corporation | 8,54 | 49,76 | -12,2 % | US1924221039 | KI-gesteuerte visuelle Inspektionssysteme |
| Kawasaki Heavy Industries | 6,68 | 39,24 | +58,3 % | JP3224200000 | Industrielle Robotik |
| Kion Group AG | 5,13 | 38,95 | +7,3 % | DE000KGX8881 | Materialtransport und Logistiklösungen |
| Azenta, Inc. | 2,88 | 53,47 | +19,2 % | US1143401024 | Innovative Robotiklösungen |
| Hollysys Automation Technologies Ltd | 1,64 | 26,42 | +58 % | VGG456671053 | Automatisierungs- und Steuerungstechnologien |
| iRobot Corporation | 0,29 | 10,24 | -79 % | US4627261005 | Industrielle Robotik |
Es gibt ein paar spezialisierte ETFs für die Industrie 4.0 für die Bereiche Robotik, künstliche Intelligenz und innovative Technologie. Dazu kommt, dass nicht alle ETFs in Deutschland oder Europa erhältlich sind. So gibt es zum Beispiel den Global X Industry 4.0 Index ETF Trust Units (ISIN: CA44054V1040) aus Kanada, der aber nicht an deutschen Börsen gekauft werden kann, da die UCITS-Richtlinien nicht erfüllt sind. Die europäischen ETFs für die Industrie 4.0 sind stärker auf Robotik und KI spezialisiert.
| Name | ISIN | Marktkapitalisierung (Mrd. EUR) | Anzahl der Positionen | Performance 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|
| Deka-Industrie 4.0 CF | LU1508359509 | 5,676 | 80 | +21,37 % |
| iShares Automation & Robotics UCITS | IE00BYZK4552 | 3,107 | 151 | +9,36 % |
| L&G ROBO Global Robotics and Automation UCITS | IE00BMW3QX54 | 0,734 | 77 | -3,98 % |
| HANetf HAN-GINS Innovative Technologies UCITS | IE00BDDRF700 | 0,088 | 119 | +10,19 % |
| Global X Robotics & Artificial Intelligence UCITS USD Accumulating | IE00BLCHJB90 | 0,049 | 38 | +6,42 % |
Der Deka-Industrie 4.0 CF ist kein ETF, sondern ein klassischer Fonds (CF - Classic Funds). Dadurch ist der Ein- und Ausstieg anders als bei ETFs und die steuerliche Behandlung ist ebenfalls anders. Die Verwaltungsgebühren liegen mit 1,5 % ebenfalls deutlich über denen von klassischen ETFs. Trotzdem hat der Fonds eine beachtliche Größe erreicht und schneidet im letzten Jahr am besten ab. Die genauen Informationen erhält man aus dem Basisinformationsblatt. Die größten Positionen im Fonds sind:
Der iShares Automation & Robotics UCITS ETF bietet Anlegern die am besten diversifizierte Investition in Unternehmen aus der Industrie 4.0. Mit einer breiten Streuung über 151 Positionen deckt der ETF sowohl entwickelte als auch aufstrebende Märkte ab. Dies ermöglicht es Anlegern, von dem gesamten Wachstumspotenzial der Industrie 4.0 zu profitieren, die durch technologische Innovationen wie KI, IoT und fortschrittliche Fertigungstechniken vorangetrieben wird. Der ETF zielt darauf ab, langfristige Wachstumschancen in diesen zukunftsträchtigen Sektoren zu nutzen und dabei kein Unternehmen zu verpassen.
Der L&G ROBO Global Robotics and Automation UCITS ETF ist besonders auf den Bereich Robotik- und Automatisierung spezialisiert. Dadurch hat dieser ETF weniger stark von der KI Entwicklung profitiert und insgesamt eine schlechtere Performance unter den Industrie 4.0 ETFs hingelegt.
Nicht alle Unternehmen sind an der Börse gelistet. In Deutschland ist Bosch seit über 10 Jahren maßgeblich an der Industrie 4.0 beteiligt. Bosch ist eine GmbH und die einzige Option für Investoren wäre eine Unternehmensanleihe, die wie Aktien an Börsen gehandelt werden kann, aber keine Aktie ist.
Ob Aktien oder Anleihen sinnvoller sind, erfahren Sie hier.
Von Bosch gibt es 5 Anleihen auf dem Markt. Das Unternehmen hat wesentliche Technologien entwickelt, darunter der erste kollaborative Roboter APAS und eine eigene IoT-Cloud. Bosch kombiniert Sensorik, Software und IoT-Steuerungen, um selbst ältere Maschinen in die digitale Zukunft zu integrieren. Diese Entwicklungen tragen zur nachhaltigen, ressourcenschonenden Produktion und verbesserten Wettbewerbsfähigkeit bei.
Die Industrie 4.0 wird die Wirtschaft tiefgreifend verändern, insbesondere durch die rasche Einführung fortschrittlicher Technologien wie KI, IoT und 5G-Konnektivität. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen setzen, können von dem industriellen Umschwung profitieren.
Marketing 4.0 wird eine zentrale Rolle spielen, indem es digitale und physische Welten verknüpft. Bei kleineren oder nicht börsennotierten Unternehmen können Unternehmensanleihen eine echte Alternative zu Aktien oder ETFs für eine Investition in die Industrie 4.0 sein. Für die neuen Technologien werden vermehrt Technologiemetalle wie Gallium und Seltene Erden benötigt. Die Digitalisierung im Finanzbereich und in der Immobilienwirtschaft wird weiter voranschreiten, unterstützt durch Investment Trends, die auf innovative Technologien und Automatisierung setzen.
Die Nachfrage nach technologischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen wird steigen, während traditionelle manuelle Tätigkeiten abnehmen. Insgesamt wird das Wertschöpfungspotenzial der Industrie 4.0 bis 2025 auf 3,7 Billionen US-Dollar geschätzt, was erhebliche Wachstumschancen bietet. Bis zum Jahr 2030 soll ein jährliches Wachstum von bis zu 28 % für die Industrie 4.0 folgen.
Thomas Breithaupt
Redakteur
Mit einer Leidenschaft für Technik- und Finanzthemen war der Schritt vom Physikstudium zum Wirtschaftsjournalismus vorprogrammiert. Das analytische Denkvermögen hilft, sachlich zu berichten und neben der Entwicklung von Software eine fundierte Berichterstattung zu erstellen. Zwischen den Recherchen hilft Sport dabei, einen klaren Kopf zu bewahren und hält fit für den Surfurlaub.
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